_Autoklav
Bei dieser Ofenbauform handelt es sich um einen Druckbehälter, der hermetisch verschlossen ist und zur Wärmebehandlung von Werkstoffen im Überdruckbereich benutzt wird.
Der Autoklav funktioniert nach dem Prinzip des Papinschen Topfs, der 1681 von dem französischen Physiker Denis Papin patentiert wurde und Wegbereiter für den noch heute äußerst beliebten Schnellkochtopf ist. Bekanntermaßen wird hier aufgrund des hermetisch verschlossenen Behälters ein erhöhter Druck aufgebaut, der wiederum die Erhöhung der Siedetemperatur gewährleistet und somit die Kochzeit enorm verringert.
Durch die Erzielung erhöhten Drucks und folglich erhöhter Temperaturen wird dieses Funktionsprinzip beispielsweise in der Medizintechnik zum Dampfdruck-Sterilisieren von Operationsbesteck, zur Desinfektion von Schmuck und Werkzeugen, in der Chemieindustrie zur Seifenherstellung, zum Dampfhärten bzw. Aushärten von Werkstoffen, zur Haltbarmachung in der Lebens – und Tierfutterindustrie, zum Verpressen von Faserverbundwerkstoffen sowie beim Vulkanisieren von Kautschuk in der Autoreifenherstellung angewendet.
Industrieöfen dieser Bauform können sowohl für kleinere als auch für größere Werkstoffmengen bzw. Produktionseinheiten konzipiert werden. Die Wärmebehandlung der jeweiligen Werkstoffe gestaltet sich wegen der für diese Anlagen charakteristischen Isolation hinsichtlich der äußeren Atmosphäre chargenweise, d.h. kontinuierlich nacheinander.