_Keramik­brennen

Im Zuge dieses Verfahrens, das man hinsichtlich technischer Keramik auch Sintern nennt, wird der getrocknete Formkörper in ein hartes und wasserfestes Produkt überführt. Bei Temperaturen mit unter 1.000 °C verflüchtigen sich einzelne Elemente wie Wasser, organische Hilfsstoffe und Kohlendioxid. Die tonigen Bestandteile zersetzen sich und es entstehen neue Minerale. Die Kristalle verbinden sich an den Korngrenzen und werden aufgrund der Glas-Elemente zusammengeschlossen. Die Stoffeigenschaften des gebrannten Werkstücks werden entscheidend von Masse und Art, d.h. der Korngrößenverteilung bzw. den Texturen der Kristall – und Glasphasen wie auch durch Anteil und Struktur der Poren definiert.

Keramikbrennen erfolgt unter Temperaturen bis ca. 1.400 °C. Die verschiedenen Rohstoffe, mit Blick auf das zu erzielende Produkt, erfordern es oft, dass die Temperaturen individuell angepasst werden müssen (Temperaturprofil). Ferner hat die Durchführung dieses Brennprozesses gelegentlich unter reduzierender Atmosphäre zu erfolgen, um eventuelle Gelbfärbung durch Eisenverunreinigungen bei weißem Geschirr oder Sanitärkeramik zu vermeiden.

Im Rahmen der Massenproduktion kommen gewöhnlich periodische wie auch kontinuierliche Öfen z. B. Töpferöfen oder Kammeröfen zum Einsatz, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, währenddem man in Handwerksbetrieben doch eher elektrische Öfen verwendet. Brennöfen, die kleine Stückzahlen behandeln sollen, gibt es als offene Systeme, wobei die Brenngase in direktem Kontakt mit dem Brenngut treten, sowie als Muffelöfen, wobei die Brenngase das Gut indirekt erhitzen.

Verwendete Industrieofen-Bauformen

Durchlaufofen
Haubenofen
Herdwagenofen
Kammerofen mit Umluft
Retortenofen